Predigt
Eröffnungsansprache
Abschließende
Ansprache
Predigt
Kapelle «Redemptoris Mater» Dienstag, 7. November 2006
Liebe Mitbrüder,
die Texte, die wir eben gehört haben – die Lesung, der Antwortpsalm
und das Evan-gelium –, haben ein gemeinsames Thema, das man zusammenfassen
könnte in dem Satz: Gott scheitert nicht. Oder genauer gesagt: Gott
scheitert zunächst immer, er lässt die Freiheit des Menschen stehen,
und die sagt immer wieder «nein». Aber Got-tes Phantasie, die schöpferische
Kraft seiner Liebe, ist größer als das menschliche Nein. Durch jedes
menschliche Nein wird eine neue Dimension seiner Liebe entbun-den
und findet er einen neuen, größeren Weg, sein Ja zum Menschen, zu
seiner Ge-schichte und zur Schöpfung zu verwirklichen. In dem großen
Christushymnus des Philipperbriefes, mit dem wir begonnen haben, hören
wir zunächst eine Anspielung auf die Geschichte von Adam, der mit
der Freundschaft Gottes nicht zufrieden war; es war ihm zu wenig,
er wollte selbst ein Gott sein. Er sah Freundschaft als Abhängigkeit
an und hielt sich für einen Gott, wenn er nur in sich selber stand.
Darum sagte er «nein», um selber ein Gott zu werden, und stürzte sich
gerade so aus seiner Höhe hinab. Gott «scheitert» an Adam – und so
scheinbar für die ganze Geschichte. Aber Gott scheitert nicht, denn
nun wird er selbst ein Mensch und beginnt das Menschsein neu; pflanzt
das Gottsein ins Menschsein unwiderruflich ein und steigt hinunter
bis in die letzten Abgründe und Tiefen des Menschseins; erniedrigt
sich bis ans Kreuz. Den Stolz überwindet er durch die Demut und den
Gehorsam des Kreuzes. Und so geschieht nun, was Jesaja 45 prophezeit
hatte. In der Zeit, da Israel im Exil und von der Landkarte verschwunden
war, sagte der Prophet voraus, dass die ganze Welt – «jedes Knie»
– sich vor diesem ohnmächtigen Gott beugen werde. Und der Philip-perbrief
bestätigt uns: Jetzt ist es geschehen. Durch das Kreuz Christi ist
Gott zu den Völkern gekommen, aus Israel hinausgegangen, der Gott
der Welt geworden. Und nun beugt der Kosmos die Knie vor Jesus Christus,
was auch wir heute in wunderba-rer Weise erleben dürfen: In allen
Kontinenten, bis in die einfachsten Hütten hinein, ist der Gekreuzigte
gegenwärtig. Der Gott, der «gescheitert» war, bringt nun durch seine
Liebe den Menschen wirklich dazu, die Knie zu beugen, und überwindet
so die Welt mit seiner Liebe.
Als Antwortpsalm haben wir die 2. Hälfte des Passionspsalms 22 [21]
gesungen. Es ist der Psalm des leidenden Gerechten, vor allem des
leidenden Israel, das vor dem schweigenden Gott, der es verlassen
hat, aufschreit: «Mein Gott, warum hast Du mich verlassen? Wie konntest
Du mein vergessen? Nun gibt es mich gleichsam nicht mehr: Du handelst
nicht mehr, du sprichst nicht mehr… Warum hast Du mich verlas-sen?»
Jesus identifiziert sich mit dem leidenden Israel, mit den leidenden,
gottverlas-senen Gerechten aller Zeiten, und er trägt den Schrei der
Gottverlassenheit, das Lei-den des Vergessenseins hinauf ans Herz
Gottes selbst und wandelt so die Welt um.
Die 2. Hälfte des Psalms, die wir gebetet haben, sagt uns, was daraus
hervorgeht: Die Armen essen und werden gesättigt. Es ist die weltweite
Eucharistie, die aus dem Kreuz hervorgeht. Nun sättigt Gott weltweit
die Menschen, die Armen, die seiner be-dürfen. Er gibt ihnen die Sättigung,
die sie brauchen: Gott selbst, sich selbst. Und dann sagt der Psalm:
«Alle Enden der Erde werden umkehren zum Herrn.» Aus dem Kreuz entspringt
die universale Kirche. Gott geht über das Judentum hinaus und um-fasst
die ganze Welt, um sie im Mahl der Armen zu vereinen.
Und schließlich die Botschaft des Evangeliums. Wiederum das Scheitern
Gottes. Die Erstgeladenen sagen ab, sie kommen nicht. Der Saal Gottes
bleibt leer, sein Mahl scheint umsonst zubereitet. Es ist das, was
Jesus in der Schlussphase seines Wirkens erlebt: Die amtlichen, die
bestimmenden Kreise Israels sagen «nein» zu der Einla-dung Gottes,
die er selber ist. Sie kommen nicht. Seine Botschaft, sein Ruf endet
im Nein der Menschen. Und doch auch hier: Gott scheitert nicht. Der
leere Saal wird zur Möglichkeit, mehr Menschen zu rufen. Gottes Liebe,
Gottes Einladung weitet sich aus – Lukas erzählt sie uns in zwei Wellen:
Zuerst ergeht sie an die Armen, die Verlasse-nen, die von niemandem
Eingeladenen in der Stadt selber. Gott tut damit das, was wir gestern
im Evangelium gehört haben. (Das Evangelium heute gehört ja zu einem
kleinen Symposium im Rahmen eines Abendessens bei einem Pharisäer.
Wir finden dort vier Texte: zuerst die Heilung des Wassersüchtigen,
dann das Wort von den letz-ten Plätzen, dann die Belehrung, nicht
die Freunde einzuladen, die dann diese Geste erwidern, sondern diejenigen,
die wirklich Hunger haben, aber keine Gegeneinladung verwirklichen
können, und dann kommt eben unsere Geschichte.) Gott tut nun das,
was er dem Pharisäer gesagt hat: Er lädt die ein, die nichts besitzen;
die wirklich Hunger haben, die ihn nicht einladen, ihm nichts geben
können. Und dann kommt die zweite Welle. Sie geht vor die Stadt hinaus
auf die Straßen; die Unbehausten wer-den geladen. Wir dürfen wohl
annehmen, dass Lukas diese zwei Wellen in dem Sinn verstanden hat,
dass es zuerst die Armen von Israel sind, die in den Saal kommen und,
da sie nicht ausreichen, weil Gottes Raum größer ist, die Einladung
aus der Hei-ligen Stadt hinausgeht in die Völkerwelt. Diejenigen,
die gar nicht zu Gott gehören, die draußen stehen, werden nun eingeladen,
um den Saal zu füllen. Und Lukas, der uns dieses Evangelium überliefert
hat, sah sicher darin die bildhaft vorweggenom-mene Darstellung der
Ereignisse, die er dann in der Apostelgeschichte erzählt, wo sich
genau dies zuträgt: Paulus beginnt seine Mission immer in der Synagoge,
bei den Erstgeladenen, und erst, wenn da die Maßgebenden abgesagt
haben und nur eine kleine Schar von Armen geblieben ist, geht er hinaus
zu den Heiden. So wird das E-vangelium durch diesen immer neuen Kreuzigungsvorgang
hindurch universal, er-greift das Ganze, schließlich bis nach Rom.
Paulus ruft in Rom die Vorsteher der Syn-agoge zu sich, verkündet
ihnen das Geheimnis Jesu Christi, das Reich Gottes in des-sen Person.
Aber die maßgebenden Teile sagen ab, und er verabschiedet sie mit
den Worten: Nun, da ihr nicht hört, wird diese Botschaft den Heiden
verkündet, und sie werden hören. Mit dieser großen Zuversicht endet
die Botschaft vom Scheitern: Sie werden hören; die Kirche der Heiden
wird sich bilden. Und sie hat sich gebildet und bildet sich noch immer.
In den Ad-limina-Besuchen höre ich viel Schweres und Müh-sames, aber
immer – gerade aus der Dritten Welt – auch dieses, dass die Menschen
hören, dass sie kommen, dass auch heute auf den Straßen an den Enden
der Erde die Botschaft ankommt und die Menschen im Gottessaal zu seinem
Festmahl zusammen-strömen.
So sollten wir uns fragen: Was bedeutet dies alles für uns? Zuerst
einmal die Gewiss-heit: Gott scheitert nicht. Er «scheitert» ständig,
aber gerade darum scheitert er nicht, denn er macht daraus neue Möglichkeiten
größeren Erbarmens, und seine Phantasie ist unerschöpflich. Er scheitert
nicht, weil er immer neue Weisen findet, zu den Menschen zu gehen
und sein großes Haus weiter zu öffnen, dass es ganz voll werde. Er
scheitert nicht, weil er nicht davor zurückschreckt, die Menschen
zu drän-gen, dass sie kommen und sich an seinen Tisch setzen sollen,
das Mahl der Armen einzunehmen, in dem die köstliche Gabe, Gott selbst,
geschenkt wird. Gott scheitert nicht, auch heute nicht. Selbst, wenn
wir so viel Nein erleben, dürfen wir es wissen. Aus dieser ganzen
Gottesgeschichte, von Adam an, können wir erkennen: Er scheitert nicht.
Auch heute wird er neue Wege finden, Menschen zu rufen, und möchte
uns als seine Boten und Diener dabei haben.
Gerade in unserer Zeit kennen wir das Nein-Sagen der Erstgeladenen
sehr gut. In der Tat, die westliche Christenheit, die neuen «Erstgeladenen»,
sagen nun weithin ab, sie haben keine Zeit, zum Herrn zu kommen. Wir
kennen die leerer werdenden Kirchen, die leerer werdenden Seminare,
die leerer werdenden Ordenhäuser; wir kennen alle die Formen, in denen
dieses «Nein, ich habe etwas Wichtiges zu tun» sich darstellt. Und
es erschreckt und erschüttert uns, Zeugen dieser Absage der Erstgeladenen
zu sein, die eigentlich doch das Große wissen und dorthin drängen
müssten. Was sollen wir tun?
Zunächst die Frage: Warum ist es eigentlich so? Der Herr nennt in
seinem Gleichnis zwei Gründe: Besitz und menschliche Beziehungen,
die die Menschen so in Anspruch nehmen, dass sie eben glauben, nichts
anderes mehr zu brauchen, dass ihre Zeit und damit ihre innere Existenz
damit ganz ausgefüllt wird. Der hl. Gregor der Große hat in seiner
Auslegung dieses Textes noch etwas tiefer einzudringen versucht und
ge-fragt: Ja, aber wie ist das möglich, dass der Mensch zu dem Größten
«nein» sagt, für das Wichtigste keine Zeit hat, seine Existenz in
sich verschließt? Und er antwortet: Sie haben eben nie die Erfahrung
Gottes gemacht, sind nie auf den Geschmack Gottes gekommen; sie haben
nie gespürt, wie köstlich es ist, von Gott angerührt zu werden! Diese
«Berührung» – und damit der «Geschmack an Gott» – fehlt ihnen. Und
nur wenn wir es sozusagen schmecken, dann kommen wir auch zum Mahl.
Und Gregor zitiert den Psalm, aus dem unser Kommunionvers entnommen
ist: Schmeckt und kostet und seht; kostet, dann werdet ihr sehen und
erleuchtet werden! Wir müssen helfen, dass die Leute es kosten können,
dass sie den Geschmack an Gott wieder spü-ren können. In einer anderen
Homilie ist Gregor der Große der gleichen Sache noch weiter auf den
Grund gegangen und hat gefragt: Wie kommt es, dass sie nicht wenigs-tens
irgendwo es verkosten wollen? Und er sagt: Wenn der Mensch ganz mit
seiner eigenen Welt beschäftigt ist, mit den materiellen Dingen, mit
dem, was er tun und machen kann, mit allem Machbaren, das ihm Erfolg
bringt, das er selber hervorbrin-gen und in sich einbeziehen kann,
dann verkümmert seine Empfindungsfähigkeit Gott gegenüber, das Organ
für Gott verkümmert und er wird stumpf und unsensibel für ihn. Er
spürt das Göttliche nicht mehr, weil das Organ dafür in ihm vertrocknet
ist, sich nicht mehr entfaltet hat. Wenn er zu sehr all die anderen
Organe gebraucht, die empirischen, dann kann es geschehen, dass eben
der Sinn für Gott verflacht, die-ses Organ abstirbt und der Mensch,
wie Gregor sagt, das Anschauen, das Ange-schautwerden von Gott nicht
mehr empfindet – dieses Kostbare, dass sein Blick mich trifft!
Ich meine, Gregor der Große hat da genau die Situation unserer Zeit
geschildert – das war ja damals eine sehr ähnliche Zeit. Und wieder
ist die Frage: Was sollen wir tun? Ich glaube, das erste ist das,
was uns der Herr heute in der ersten Lesung sagt, was uns Paulus vom
Herrn her zuruft: «Habt die Gesinnungen Jesu Christi – Touto phro-neite
en hymin ho kai en Christo Iesou!» Lernt denken wie Christus gedacht
hat, lernt mit ihm denken! Und dieses Denken ist nicht ein intellektuelles
Denken, sondern ist auch ein Denken des Herzens. Die Gesinnungen Jesu
Christi lernen wir, wenn wir mit ihm mitdenken lernen und so auch
sein Scheitern mitdenken lernen und sein Hin-durchgehen durch das
Scheitern, das Größerwerden seiner Liebe im Scheitern. Wenn wir in
diese seine Gesinnungen eintreten, anfangen, uns in sie einzuüben,
dass wir wie er und mit ihm denken, dann erwacht in uns die Freude
an Gott, die Zuversicht, dass er dennoch der Stärkere ist, ja, wir
dürfen sagen: die Liebe zu ihm. Wir spüren, wie gut es ist, dass er
ist und dass wir ihn kennen dürfen – dass wir ihn im Angesicht Jesu
Christi, der für uns gelitten hat, kennen. Ich denke, dies ist das
Erste: dass wir selber in lebendige Berührung mit Gott treten – mit
dem Herrn Jesus, dem lebendi-gen Gott; dass in uns das Organ für Gott
stärker wird, dass wir das Empfinden seiner Köstlichkeit selber in
uns tragen. Und das beseelt dann unser Wirken. Denn die Ge-fahr besteht
ja auch für uns: Man kann ganz viel tun, Kirchliches tun, alles für
Gott tun…, und dabei bleibt man ganz bei sich selber und kommt Gott
gar nicht über den Weg. Engagement ersetzt den Glauben, aber dann
wird es von innen her leer. Ich glaube, darum sollten wir uns vor
allem bemühen: im Hinhören auf den Herrn, im Beten, im inwendigen
Mitsein bei den Sakramenten, im Suchen Gottes im Gesicht und im Leiden
der Menschen seine Gesinnungen zu erlernen, um von seiner Freude,
von seinem Eifer, von seiner Liebe angesteckt zu werden und so mit
ihm von ihm her die Welt anzublicken. Wenn uns das gelingt, dann finden
wir auch bei allem Nein die Menschen neu, die auf ihn warten, die
oft vielleicht abenteuerlich sind – das sagt uns ja das Gleichnis
sehr genau – und die doch in seinen Saal hineingerufen sind.
Noch einmal mit anderen Worten: Es geht um die Zentralität Gottes,
und zwar nicht irgendeines Gottes, sondern des Gottes mit dem Gesicht
Jesu Christi. Das ist heute wichtig. Es gibt so viele Probleme, die
man auflisten kann, die alle gelöst werden müssen, die aber alle nicht
gelöst werden, wenn nicht im Zentrum Gott steht, neu sichtbar wird
in der Welt, maßgebend ist in unserem Leben und durch uns auch maßgebend
in die Welt hineintritt. Daran, denke ich, entscheidet sich heute
das Ge-schick der Welt in dieser dramatischen Situation: ob Gott da
ist – der Gott Jesu Christi – und anerkannt wird, oder ob er verschwindet.
Um seine Gegenwart mühen wir uns. Was sollen wir tun? Zuletzt? Wir
rufen zu ihm! Wir feiern diese Messe zum Heiligen Geist und bitten
ihn: «Lava quod est sordidum, Riga quod est aridum, Sana quod est
saucium. Flecte quod est rigidum, Fove quod est frigidum, Rege quod
est devium.» Wir bitten ihn, dass er bewässert, dass er wärmt, dass
er aufrichtet, dass er selbst mit der Kraft seiner heiligen Flamme
uns durchdringt und die Welt erneuert: darum bitten wir ihn in dieser
Stunde, in diesen Tagen von ganzem Herzen. Amen.
Eröffnungsansprache
Sala Bologna Dienstag,
7. November 2006
Eminenzen, Exzellenzen, liebe Mitbrüder,
ich möchte Sie zuerst sehr herzlich begrüßen und meine Freude darüber
ausdrücken, dass wir den 2005 abgebrochenen Pastoralbesuch nun zu
Ende führen dürfen und noch einmal das ganze Panorama der Fragen,
die uns bewegen, miteinander durch-arbeiten können. Ich kann mich
noch sehr lebhaft an den Ad-limina-Besuch 2005 erinnern, wo wir gemeinsam
in der Glaubenskongregation Probleme, die auch in die-sen Tagen wieder
zur Debatte stehen werden, besprochen haben, und weiß noch, welch
ein Klima des inneren Einsatzes herrschte dafür, dass das Wort des
Herrn le-bendig sei und ankomme in den Herzen der Menschen dieser
Zeit, damit die Kirche lebe. In der uns gemeinsamen Situation der
Bedrängnis durch eine säkulare Kultur versuchen wir, den Auftrag des
Herrn zu verstehen und so gut zu erfüllen, wie wir es vermögen.
Ich habe keine richtige Rede vorbereiten können und möchte jetzt nur
zu den einzel-nen großen Problemkomplexen, die wir berühren werden,
ein paar «erste Vorstöße» machen, die nicht endgültige Aussagen in
den Raum stellen, sondern das Gespräch in Gang bringen wollen. Es
ist dies ja eine Begegnung zwischen den Schweizer Bischö-fen und den
verschiedenen Dikasterien der Kurie, in denen die einzelnen Sektoren
unserer pastoralen Aufgabe sichtbar werden und vertreten sind; zu
einigen davon möchte ich versuchen, die eine oder andere Anmerkung
zu machen. Wie es meiner eigenen Vorgeschichte entspricht, fange ich
mit der Glaubenskongregation an, oder besser gesagt: mit dem Thema
Glaube. Ich habe schon in der Homilie zu sagen ver-sucht, dass der
Glaube in der Tat die Priorität in dem ganzen Ringen dieser unserer
Zeit haben muss. Vielleicht konnte er vor zwei Generationen noch als
selbstverständ-lich vorausgesetzt werden: Man wuchs im Glauben auf;
der Glaube war irgendwie als ein Teil des Lebens einfach gegenwärtig
und brauchte gar nicht besonders gesucht zu werden. Er musste geformt,
musste vertieft werden, erschien aber wie selbstverständ-lich. Heute
ist das Umgekehrte selbstverständlich: dass man eigentlich nicht glauben
kann und dass Gott abwesend ist. Jedenfalls erscheint der Glaube der
Kirche wie et-was sehr Vergangenes, so dass dann auch aktive Christen
es sich so vorstellen, dass man aus dem Gefüge des Glaubens der Kirche
sich die Sachen heraussucht, die man als für heute noch vertretbar
ansieht. Und vor allen Dingen müht man sich, durch den Einsatz für
die Menschen eben auch zugleich sozusagen seine Pflicht Gott gegen-über
zu erfüllen. Das ist dann aber doch eine Art «Werkrechtfertigung»,
die einsetzt: Der Mensch rechtfertigt sich und die Welt, in der er
das tut, was offenkundig not-wendig zu sein scheint, aber es fehlt
das innere Licht und die Beseelung des Ganzen. Deswegen, glaube ich,
ist es wichtig, dass wir einfach wieder sehen: Der Glaube ist die
Mitte des Ganzen – «Fides tua te salvum fecit», sagt unser Herr immer
wieder zu den Geheilten. Nicht die Berührung, nicht das Äußere ist
entscheidend, sondern dass sie geglaubt haben. Und auch wir können
nur lebendig dem Herrn dienen, wenn der Glaube stark und in seiner
Fülle gegenwärtig wird.
Ich möchte da zwei Eckpunkte unterstreichen. Einerseits: Glaube ist
vor allen Dingen Glaube an Gott. Im Christentum geht es nicht um ein
riesiges Gepäck von disparaten Sachen, sondern alles, was das Glaubensbekenntnis
sagt und was die Glaubensent-wicklung entfaltet hat, ist doch nur
da, um uns das Gesicht Gottes deutlicher zu ma-chen. Er ist und er
lebt; ihm glauben wir; ihm gegenüber, auf ihn hin, im Mitsein mit
ihm und von ihm her leben wir. Und in Jesus Christus ist er sozusagen
körperlich mit uns. Diese Zentralität Gottes muss, wie ich meine,
in all unserem Denken und Tun ganz neu erscheinen. Das beseelt dann
auch die Aktivitäten, die sonst leicht in Akti-vismus verfallen und
leer werden können. Das ist das eine: dass der Glaube entschei-dend
wirklich auf Gott hinschaut und uns auf Gott hinschauen, auf ihn hin
in Bewe-gung kommen lässt.
Das andere ist, dass wir den Glauben nicht uns selbst ausdenken und
zusammenset-zen aus Stücken, die man «verkraften» kann, sondern dass
wir mitglauben mit der Kirche. Nicht alles können wir verstehen, was
die Kirche lehrt, nicht alles muss in jedem Leben gegenwärtig sein.
Aber wichtig ist doch, dass wir in dem großen Ich der Kirche, in ihrem
lebendigen Wir, Mitglaubende sind und dadurch in der großen Ge-meinschaft
des Glaubens stehen, in jenem großen Subjekt, in dem wirklich das
Du Gottes und das Ich der Menschen sich anrühren; in dem das Vergangene
der Schrift-worte gegenwärtig ist, die Zeiten sich durchdringen, Vergangenheit
gegenwärtig ist und sich auf Zukunft öffnet und das Ewige, der Ewige
in die Zeit hereinleuchtet. Die-se volle Form des Glaubens, wie das
Credo sie ausdrückt, des Glaubens in und mit der Kirche als lebendigem
Subjekt, in dem der Herr wirkt, sollten wir versuchen, wirklich als
Mitte unserer Aktivitäten hinzustellen. Wir sehen es ja auch heute
ganz deutlich: Wo man nur Entwicklung vorangetrieben und der Seele
nichts gegeben hat, schadet die Entwicklung. Dann kann man zwar technisch
mehr, aber daraus werden vor allem neue Möglichkeiten des Zerstörens.
Wenn nicht mit der Entwicklungshilfe, mit dem Lernen all dessen, was
der Mensch kann, was sein Verstand erdacht hat und was sein Wille
ermöglicht, auch die Seele erleuchtet wird und die Kraft Gottes kommt,
dann lernt man vor allem zerstören. Und insofern, glaube ich, muss
uns die missionarische Verantwortung neu überkommen, dass, wenn wir
selber des Glaubens froh sind, wir uns verpflichtet wissen, anderen
davon zu reden. Gottes Sache ist es, wie weit die Menschen dann ihn
annehmen können oder nicht.
Von da wollte ich gleich zur «Educazione Cattolica» übergehen und
dabei zwei Sekto-ren ansprechen. Das eine, denke ich, was uns allen
«Sorge» im guten Sinne macht, ist, dass die theologische Ausbildung
der künftigen Priester und anderen den Glau-ben Lehrenden und Verkündenden
gut sein sollte, dass wir also gute theologische Fakultäten und Priesterseminare
brauchen und entsprechende Lehrer der Theologie, die nicht nur intellektuelle
Kenntnisse vermitteln, sondern die einen intelligenten Glauben formen,
so dass Glaube Intelligenz und Intelligenz Glaube wird. Da habe ich
ein ganz spezifisches Anliegen. Unsere Exegese hat ja große Fortschritte
gemacht; wir wissen ungeheuer viel über die Entstehung der Texte,
über die Unterteilungen der Quellen usw., was das Wort damals genau
gesagt haben kann… Aber wir sehen auch immer mehr, dass die historisch-kritische
Exegese, wenn sie nur historisch-kritisch bleibt, das Wort in die
Vergangenheit zurückschiebt, es ein Wort im Damals werden lässt, das
uns eigentlich gar nicht anredet; und dass sie es fragmentiert, weil
es sich ja in lauter verschiedene Quellen auflöst. Das Konzil, Dei
Verbum, hat uns gesagt, dass die historisch-kritische Methode eine
wesentliche Dimension der Exegese ist, weil es zum Wesen des Glaubens
gehört, dass er factum historicum ist. Wir glauben nicht einfach einer
Idee; Christentum ist nicht eine Philosophie, sondern ein Ereignis,
das Gott in diese Welt gestellt hat, eine Geschichte, die er real
als Geschichte mit uns ges-taltet hat und gestaltet. Deswegen muss
das Historische in seinem Ernst und An-spruch wirklich auch in unserem
Lesen der Bibel da sein: dass wir wirklich das Fak-tum und eben dieses
„Geschichte-Machende“ im Wirken Gottes erkennen. Aber Dei Verbum fügt
hinzu, dass die Schrift, die demgemäß nach historischen Methoden ge-lesen
werden muss, auch als Einheit zu lesen ist und dass sie in der lebendigen
Ge-meinschaft der Kirche gelesen werden muss. Diese beiden Dimensionen,
die fallen in großen Teilen der Exegese aus. Die Einheit der Schrift
ist kein rein historisch-kritisches Faktum, obwohl das Ganze doch
auch historisch gesehen ein innerer Pro-zess des Wortes ist, das immer
weiter reift, in Relectures immer neu gelesen und ver-standen wird.
Aber letztlich ist sie doch theologisches Faktum: Diese Schriften
sind eine Schrift, und man versteht sie nur ganz, wenn man sie in
der analogia fidei als Einheit liest, in der es vorwärts geht auf
Christus hin und Christus umgekehrt die ganze Geschichte an sich zieht,
und wenn dies wiederum seine Lebendigkeit hat im Glauben der Kirche.
Anders gesagt, mir liegt sehr daran, dass die Theologen die Schrift
auch so lieben und lesen lernen, wie das Konzil es wollte nach Dei
Verbum: dass sie die innere Einheit der Schrift sehen, wozu heute
die «Kanonische Exegese» ja hilft (die freilich immer noch in schüchternen
Ansätzen ist) und dann eine geistliche Lesung der Schrift üben, die
nicht äußere Erbaulichkeit ist, sondern das innere Ein-treten in die
Präsenz des Wortes. Da etwas zu tun, dazu beizutragen, dass neben
und mit und in der historisch-kritischen Exegese wirklich Einführung
in die lebendige Schrift als heutiges Wort Gottes geschieht, erscheint
mir eine sehr wichtige Aufgabe. Wie man das praktisch macht, weiß
ich nicht; aber man kann, glaube ich, schon Leh-rer finden, sei es
im akademischen Bereich, sei es im Seminar, sei es in einem Einfüh-rungskurs
usw., damit diese gegenwärtige Begegnung mit der Schrift stattfindet
im Glauben der Kirche, aus der dann erst Verkündigung möglich wird.
Das andere ist die Katechese, die ja in den letzten etwa fünfzig Jahren
einerseits me-thodisch große Fortschritte gemacht hat, aber sich doch
so sehr ins Anthropologische und in das Studieren der Anknüpfungspunkte
hineinverloren hat, dass man oft gar nicht mehr zu den Glaubensinhalten
kommt. Ich kann das verstehen: Selbst, als ich Kaplan war – das ist
also 56 Jahre her – war es in der pluralistischen Schule mit vie-len
ungläubigen Eltern und Kindern schon sehr schwer, dort den Glauben
zu verkün-den, weil er als eine total fremde und unwirkliche Welt
erschien. Heute ist das natür-lich noch schlimmer. Trotzdem ist es
wichtig, dass auch weiterhin in der Katechese, die ja Schule, Pfarrei,
Gemeinde usw. umfasst, der Glaube der Kirche wirklich voll zur Geltung
kommt und die Kinder wirklich lernen, was das ist: «Schöpfung», was
das ist: «Heilsgeschichte», die Gott gemacht hat, was Jesus Christus,
wer Jesus Christus ist, was die Sakramente sind, was wir hoffen dürfen…
Ich denke, wir müssen uns alle nach wie vor sehr um eine Erneuerung
der Katechese mühen, in der der Mut, den eigentlichen Glauben zu bezeugen
und Wege zu finden, damit er verstanden und an-genommen wird, ganz
grundlegend ist. Denn die religiöse Unwissenheit ist heute er-schreckend
groß geworden. Und dabei haben in Deutschland die Kinder alle mindes-tens
zehn Jahre Katechese, müssten also doch eigentlich unheimlich viel
wissen. So müssen wir gewiss ernstlich darüber nachdenken, wie wir
wieder dazu führen kön-nen, dass auch einfach die Kenntnisse vermittelt
werden, die Kultur des Glaubens gegenwärtig ist.
Und nun möchte ich zum «Culto divino» kommen. Das Eucharistische Jahr
hat uns dafür sehr viel geschenkt. Ich kann sagen, dass die Nachsynodale
Instruktion auf gu-tem Wege ist. Sie wird sicher eine große Bereicherung
sein. Dann hatten wir das Do-kument der Kult-Kongregation über die
rechte Feier der Eucharistie, das sehr wichtig ist. Ich glaube, aus
alledem wird allmählich wieder deutlich, dass die Liturgie eben nicht
eine «Selbstveranstaltung» der Gemeinde ist, die sich dabei einbringt,
wie man so schön sagt, sondern das Heraustreten der Gemeinde aus dem
bloßen Selbersein und das Hineintreten in das große Mahl der Armen,
in die große, lebendige Gemein-schaft, in der Gott uns selber speist.
Dieser universale Charakter der Liturgie muss wieder allen bewusst
werden. In der Eucharistie empfangen wir etwas, das wir nicht machen
können, sondern treten in ein Größeres hinein, das gerade dann unsrig
wird, wenn wir uns in dieses Größere hineingeben und die Liturgie
wirklich als Liturgie der Kirche zu feiern versuchen. Damit verbunden
ist dann auch das berühmte Problem der Homilie. Rein funktional kann
ich das sehr gut verstehen: Vielleicht ist der Pfar-rer müde oder
hat schon mehrfach gepredigt, oder er ist alt und kräftemäßig überfor-dert.
Wenn dann ein gescheiter Pastoralassistent da ist, der das Wort Gottes
sehr gut und überzeugend auslegen kann, sagt man natürlich: Warum
soll nicht der Pastoral-assistent sprechen, der kann's besser, und
dann haben die Leute mehr davon. Aber das ist eben die rein funktionale
Sicht. Dagegen muss man berücksichtigen, dass die Homilie nicht eine
Unterbrechung der Liturgie für einen Redeteil ist, sondern dass sie
ins sakramentale Geschehen hineingehört und eben das Wort Gottes in
die Ge-genwart dieser Gemeinde hineinträgt. Sie ist der Augenblick,
wo wirklich das Subjekt dieser Gemeinde angesprochen werden will und
zum Hören und zum Annehmen ge-bracht werden soll; das heißt, sie ist
selbst Teil des Mysteriums, der Mysterienfeier, und daher nicht einfach
aus ihr herauszulösen. Vor allen Dingen aber ist mir auch wichtig,
dass der Priester nicht sozusagen auf das Sakrament und auf die Jurisdiktion
beschränkt wird, in der Überzeugung, alle anderen Aufgaben könnten
auch andere übernehmen, sondern dass die Integralität seines Auftrags
bleibt. Nur dann ist Pries-tertum auch schön, wenn es da einen Auftrag
zu erfüllen gilt, der eine Ganzheit ist, an dem man nicht einfach
herumschneiden kann. Und zu diesem Auftrag gehört immer schon – auch
im alttestamentlichen Kult – die Pflicht des Priesters, mit dem Opfer
das Wort zu verbinden, das wesentlicher Bestandteil des Ganzen ist.
Rein praktisch müssen wir dann natürlich dafür sorgen, den Priestern
die nötigen Hilfen zu geben, damit sie auch den Dienst des Wortes
recht tun können. Grundsätzlich ist diese inne-re Einheit sowohl des
Wesens der Eucharistiefeier wie auch des Wesens des priester-lichen
Dienstes ganz wichtig.
Das zweite Thema, das ich in diesem Zusammenhang ansprechen möchte,
betrifft das Sakrament der Versöhnung, das ja in den letzten etwa
50 Jahren immer mehr ver-kümmert ist. Gott sei Dank gibt es Klöster,
Abteien und Wallfahrtsorte, zu denen die Menschen pilgern und wo sich
ihr Herz öffnet und auch bereit ist zum Bekenntnis. Dieses Sakrament
müssen wir wirklich neu erlernen. Schon unter einem rein anthro-pologischen
Gesichtspunkt ist es wichtig, einerseits Schuld zu erkennen und anderer-seits
Vergebung zu üben. Eine der bedenklichen Erscheinungen unserer Zeit
ist ein weit verbreitetes Ausfallen des Sündenbewusstseins. So besteht
das Geschenk des Bußsakramentes nicht nur darin, dass wir Vergebung
erhalten, sondern darin, dass wir zunächst einmal überhaupt unsere
Vergebungsbedürftigkeit bemerken und da-durch schon gereinigt werden,
uns innerlich verändern und dann auch andere besser verstehen und
ihnen vergeben können. Die Erkenntnis von Schuld ist elementar für
den Menschen – er ist krank, wenn er sie nicht mehr erkennt –, und
ebenso wichtig ist für ihn die befreiende Erfahrung, Vergebung zu
empfangen. Für beides ist das Sakrament der Versöhnung der entscheidende
Einübungsort. Darüber hinaus wird der Glaube dort ganz persönlich
und verbirgt sich nicht mehr im Kollektiv. Wenn der Mensch sich der
Herausforderung stellt und in seiner Lage der Vergebungsbedürftig-keit
gleichsam «schutzlos» vor Gott tritt, macht er die ergreifende Erfahrung
einer ganz persönlichen Begegnung mit der Liebe Jesu Christi.
Zum Schluss möchte ich noch auf das Bischofsamt eingehen. Darüber
haben wir ja implizit schon die ganze Zeit gesprochen. Es scheint
mir wichtig, dass die Bischöfe als Nachfolger der Apostel einerseits
wirklich die Verantwortung für die Ortskirchen tra-gen, die der Herr
ihnen anvertraut, und dafür sorgen, dass dort die Kirche als Kirche
Jesu Christi wächst und lebt. Andererseits müssen sie die Lokalkirchen
ins Universa-le hinein öffnen. Wir merken an den Nöten der Orthodoxie
mit den Autokephalien wie auch an den Problemen unserer protestantischen
Freunde angesichts des Zerfalls der Landeskirchen, welch große Bedeutung
der Universalität zukommt, wie wichtig es ist, dass die Kirche sich
ins Ganze hinein öffnet und in der Universalität wirklich eine Kirche
wird. Das kann sie andererseits aber nur, wenn sie am Ort lebendig
ist. Dieses Miteinander muss in bewusster Nachfolge des Apostelkollegiums
von den Bi-schöfen gemeinsam mit dem Nachfolger Petri getragen werden.
Wir alle müssen uns ständig bemühen, in dieser Wechselbeziehung das
rechte Gleichgewicht zu finden, so dass die Lokalkirche ihre Authentizität
lebt und zugleich die Universalkirche davon immer wieder empfängt,
damit beide geben und empfangen und so die eine Kirche des Herrn wächst.
Bischof Grab hat schon von den Mühsalen des Ökumenismus gesprochen;
den brau-che ich Ihnen allen nur einfach ans Herz zu legen. In der
Schweiz sind Sie ja tagtäg-lich mit dieser Aufgabe konfrontiert, die
uns mühsam ist, aber auch freut. Ich glaube, das Wichtige sind zum
einen die persönlichen Beziehungen, in denen wir uns als Glaubende
unmittelbar kennen und gegenseitig schätzen lernen und als spirituelle
Menschen einander auch reinigen und helfen. Zum anderen geht es, wie
Bischof Grab schon gesagt hat, um das Einstehen für die von Gott her
kommenden, wesentlichen, tragenden Werte unserer Gesellschaft. Da
haben wir alle zusammen – Protestanten, Katholiken und Orthodoxe –
eine große Aufgabe. Und ich bin froh, dass das Bewusst-sein dafür
auch wächst. Im Osten ist es die Kirche in Griechenland, die, obwohl
sie sich mit den Lateinern gelegentlich schwertut, doch immer deutlicher
sagt: In Europa können wir unsere Aufgabe nur wahrnehmen, wenn wir
uns gemeinsam für das große christliche Erbe einsetzen. Auch die Kirche
in Russland sieht dies immer mehr, und ebenso sind sich unsere protestantischen
Freunde dessen bewusst. Ich meine, wenn wir lernen, auf diesem Gebiet
miteinander zu handeln, dann können wir selbst da ein gutes Stück
Einheit verwirklichen, wo die volle theologische, sakramentale Einheit
noch nicht möglich ist.
Abschließend möchte ich Ihnen noch einmal meine Freude über Ihren
Besuch aus-drücken und Ihnen in diesen Tagen viele fruchtbare Gespräche
wünschen.
Abschließende Ansprache
Donnerstag, 9. November 2006
Ich möchte in erster Linie allen für diese Begegnung danken, die mir
sehr wichtig zu sein scheint als Ausdruck der kollegialen Zuneigung
und als Zeichen unserer gemein-samen Verantwortung für die Kirche
und für das Evangelium in der heutigen Welt. Danke für alles! Es tut
mir leid, dass ich aufgrund anderer Verpflichtungen, vor allem wegen
Ad-limina-Besuchen (in diesen Tagen sind die deutschen Bischöfe an
der Rei-he), nicht bei euch sein konnte. Ich hätte wirklich den Wunsch
gehabt, die Stimme der Schweizer Bischöfe zu hören, aber es werden
sich vielleicht noch weitere Gele-genheiten bieten, und natürlich
auch das Gespräch zwischen der Römischen Kurie und den Schweizer Bischöfen
zu verfolgen: In der Römischen Kurie spricht immer auch der Heilige
Vater in seiner Verantwortung gegenüber der ganzen Kirche. Ich danke
euch daher für diese Begegnung, die – wie mir scheint – uns allen
hilft, da sie für alle eine Erfahrung der Einheit der Kirche ist und
auch eine Erfahrung der Hoff-nung, die uns in allen Schwierigkeiten,
von denen wir umgeben sind, begleitet. Ich möchte auch um Entschuldigung
dafür bitten, dass ich bereits am ersten Tag ohne einen vorher geschriebenen
Text gekommen bin; ein bisschen hatte ich natürlich be-reits nachgedacht,
aber ich hatte keine Zeit zum Schreiben gefunden. Und so komme ich
auch jetzt mit dieser Armut; aber vielleicht ist in jeder Hinsicht
arm zu sein in diesem Moment der Kirchengeschichte auch für einen
Papst besser. Auf jeden Fall kann ich jetzt keine große Ansprache
halten, wie es eigentlich richtig wäre nach einer Begegnung, die diese
Früchte getragen hat. Ich muss nämlich sagen, dass ich die Zu-sammenfassung
eurer Gespräche bereits gelesen hatte, und jetzt habe ich sie mit
gro-ßer Aufmerksamkeit angehört: Es scheint mir ein sehr gut abgewägter
und reicher Text zu sein, der wirklich auf die wesentlichen Fragen
antwortet, die uns sowohl im Hinblick auf die Einheit der Kirche in
ihrer Gesamtheit als auch im Hinblick auf die spezifischen Fragen
der Kirche in der Schweiz beschäftigen. Es scheint mir, dass die-ser
Text wirklich den Weg für die nächsten Jahre vorzeichnet und unseren
gemein-samen Willen aufzeigt, dem Herrn zu dienen. Ein sehr reicher
Text. Als ich ihn las, dachte ich: Es wäre ein bisschen widersinnig,
wenn ich jetzt anfinge, noch einmal ü-ber diese Themen zu sprechen,
die drei Tage lang tiefgehend und intensiv besprochen worden sind.
Ich sehe hier das zusammengefasste und reiche Ergebnis der Arbeit,
die getan wurde; noch etwas zu den einzelnen Punkten hinzuzufügen
erscheint mir sehr schwierig, auch weil ich zwar das Ergebnis der
Arbeit kenne, aber nicht das, was die Gesprächsteilnehmer im einzelnen
persönlich gesagt haben. Daher habe ich gedacht, dass es vielleicht
richtig ist, heute nachmittag beim Abschluss noch einmal auf die großen
Themen zurückzukommen, die uns beschäftigen und die letztlich die
Grund-lage aller Einzelheiten sind – auch wenn jede Einzelheit natürlich
wichtig ist. In der Kirche ist es nicht so, dass die Institution nur
eine äußere Struktur und das Evangeli-um dagegen nur rein geistlich
wäre. In Wirklichkeit sind Evangelium und Institution nicht voneinander
zu trennen, weil das Evangelium einen Leib besitzt, weil der Herr
in dieser unserer Zeit einen Leib besitzt. Daher sind die Fragen,
die auf den ersten Blick fast nur institutionelle Fragen zu sein scheinen,
in Wirklichkeit theologische und zentrale Fragen, weil es sich dabei
um die Verwirklichung und die konkrete Um-setzung des Evangeliums
in unserer Zeit handelt. Daher ist es jetzt das Richtige, noch einmal
die großen Perspektiven hervorzuheben, innerhalb derer sich unsere
ganze Reflexion bewegt. Ich gestatte mir – mit der Nachsicht und der
Großherzigkeit der Mitglieder der Römischen Kurie –, zur deutschen
Sprache zurückzukehren, weil wir sehr gute Übersetzer haben, die sonst
unbeschäftigt bleiben würden. Ich habe an zwei bestimmte Themen gedacht,
über die ich bereits gesprochen habe und die ich jetzt weiter vertiefen
möchte.
Noch einmal also das Thema «Gott». Mir ist das Wort des hl. Ignatius
eingefallen: «Christentum ist nicht eine Sache der Überredung, sondern
der Größe» (Brief an die Römer, 3,3). Wir sollten uns unseren Glauben
nicht durch vielfältige Einzelheiten zerreden lassen, sondern doch
zu allererst seine Größe immer wieder vor Augen ha-ben. Ich kann mich
erinnern: Wenn ich in den achtziger, neunziger Jahren nach Deutschland
kam, wurde ich um Interviews gebeten, und ich wusste immer schon im
voraus die Fragen. Es ging um Frauenordination, um Empfängnisverhütung,
um Ab-treibung und um ähnliche Probleme, die ständig wiederkehren.
Wenn wir uns ein-fangen lassen in diese Diskussionen, dann fixiert
man die Kirche auf ein paar Ge- o-der Verbote, wir stehen da als Moralisten
mit ein paar etwas altmodischen Ansichten, und die eigentliche Größe
des Glaubens erscheint gar nicht. Daher meine ich, diese Größe unseres
Glaubens immer wieder herauszustellen, ist etwas ganz Grundlegen-des,
wovon wir uns durch solche Situationen nicht abbringen lassen dürfen.
Unter diesem Aspekt möchte ich nun unsere Überlegungen vom vorigen
Dienstag ergänzend fortsetzen und noch einmal betonen: Wichtig ist
vor allem, die persönliche Beziehung zu Gott zu pflegen, zu dem Gott,
der sich uns in Christus gezeigt hat. Au-gustinus hat wiederholt die
zwei Seiten des christlichen Gottesbegriffes unterstri-chen: Gott
ist Logos, und Gott ist Amor – bis dahin, dass er ganz klein wird,
einen menschlichen Leib annimmt und sich schließlich als Brot in unsere
Hände gibt. Und diese beiden Seiten des christlichen Gottesbegriffes
sollten wir immer gegenwärtig halten und gegenwärtig machen. Gott
ist Spiritus Creator, ist Logos, ist Vernunft. Und daher ist unser
Glaube etwas, das mit Vernunft zu tun hat und durch Vernunft weitergegeben
werden kann und sich nicht vor der Vernunft auch dieser unserer Zeit
zu verstecken braucht. Aber diese ewige, unermessliche Vernunft ist
eben nicht nur Mathematik des Alls und noch weniger irgendeine prima
causa, die den Big Bang ausgelöst und sich dann zurückgezogen hat,
sondern diese Vernunft hat ein Herz, so sehr, dass sie auf ihre Unermesslichkeit
verzichten kann und Fleisch annimmt. Und erst darin, meine ich, liegt
die letzte und eigentliche Größe unseres Gottesbegriffs. Wir wissen:
Gott ist nicht eine philosophische Hypothese, nicht etwas, das es
viel-leicht gibt, sondern wir kennen ihn, und er kennt uns. Und wir
können ihn immer genauer kennen, wenn wir im Gespräch mit ihm stehen.
Deshalb ist es eine Grundaufgabe der Pastoral, beten zu lehren und
es selber immer mehr zu lernen. Schulen des Gebets, Gebetskreise,
gibt es heutzutage; man sieht, dass Menschen das wollen. Viele suchen
Meditation irgendwo anders, weil sie die spiritu-elle Dimension im
Christentum nicht zu finden glauben. Wir müssen ihnen wieder zeigen,
dass es diese spirituelle Dimension nicht nur gibt, sondern dass sie
die Quelle von allem ist. Dazu müssen wir vermehrt solche Schulen
des Gebetes, des Miteinan-der-Betens, bilden, wo man das persönliche
Beten in all seinen Dimensionen lernen kann: als schweigendes Hinhören
auf Gott, als Hineinhören in sein Wort, in sein Schweigen, in sein
Tun in der Geschichte und an mir; auch seine Sprache in meinem Leben
verstehen und dann antworten lernen im Mitbeten mit den großen Gebeten
der Psalmen des Alten und des Neuen Testaments. Wir haben selber nicht
die Worte für Gott, aber Worte sind uns geschenkt: Der Heilige Geist
hat selber für uns schon Gebetsworte geformt; wir können hineintreten,
mitbeten und darin dann auch das persönliche Beten lernen, Gott immer
mehr «erlernen» und so Gottes gewiss werden, auch wenn er schweigt
– Gottes froh werden. Dieses innere Sein bei Gott und da-durch Erfahren
der Gegenwart Gottes ist das, was sozusagen immer wieder die Größe
des Christentums spüren lässt und uns dann auch durch all das Kleine
hindurchhilft, in dem es freilich gelebt und Tag um Tag leidend und
liebend, in Freude und Trauer, Wirklichkeit werden muss.
Und von da aus – denke ich – ist dann die Bedeutung der Liturgie zu
sehen, eben auch als Schule des Betens, in der der Herr selbst uns
beten lehrt, in der wir mit der Kirche beten, sowohl in der einfachen,
demütigen Feier, in der nur ein paar Gläubige sind, als auch im Fest
des Glaubens. Ich habe das gerade jetzt in den verschiedenen Gesprächen
wieder wahrgenommen, wie sehr für die Gläubigen einerseits die Stille
in der Berührung mit Gott wichtig ist und andererseits das Fest des
Glaubens, Fest erle-ben zu können. Die Welt hat auch ihre Feste. Nietzsche
hat sogar gesagt: Nur wenn es Gott nicht gibt, können wir ein Fest
feiern. Aber das ist Unsinn: Nur wenn es Gott gibt und er uns anrührt,
kann es ein wirkliches Fest geben. Und wir wissen ja, wie diese Feste
des Glaubens doch den Menschen dann das Herz aufreißen und Eindrü-cke
schaffen, die ihnen weiterhelfen. Ich habe es bei den Pastoralbesuchen
in Deutschland, in Polen, in Spanien wieder erfahren, dass da Glaube
als Fest erlebt wird und dann den Menschen wieder nachgeht und sie
führt.
Und noch etwas möchte ich in dem Zusammenhang erwähnen, das mir sehr
aufgefal-len ist, und das mich nachhaltig beeindruckt hat. In dem
letzten, Fragment gebliebe-nen Werk des hl. Thomas von Aquin, dem
Compendium Theologiae, das er ja einfach aufbauen wollte nach den
drei theologischen Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe, hat-te der große
Kirchenlehrer das Kapitel Hoffnung noch angefangen und ein Stück weit
ausgeführt. Und dort hat er Hoffnung und Gebet sozusagen miteinander
identifiziert: Das Kapitel über die Hoffnung ist zugleich das Kapitel
über das Gebet. Das Gebet ist Hoffnung in Akt. Und in der Tat, im
Gebet öffnet sich der eigentliche Grund, warum wir hoffen dürfen:
Wir können mit dem Herrn der Welt in Berührung treten, er hört uns
zu, und wir können ihm zuhören. Das ist es, was der hl. Ignatius meinte,
und was ich Ihnen heute noch einmal ins Gedächtnis rufen wollte: Ou
peismones to ergon, alla megethous estin ho Christianismos (Röm 3,3)
– das eigentlich Große des Christen-tums, das uns nicht dispensiert
vom Kleinen und Alltäglichen, das aber auch davon nicht verdeckt werden
darf, ist diese Möglichkeit, mit Gott in Berührung zu treten.
Das Zweite, was mir gerade in diesen Tagen wieder in den Sinn gekommen
ist, be-trifft die Moral. Ich höre oft, dass eine Sehnsucht nach Gott,
nach Spiritualität, nach Religion bei den Menschen durchaus vorhanden
ist und dass man auch wieder an-fängt, die Kirche als einen möglichen
Ansprechpartner anzusehen, wo man in dieser Hinsicht etwas empfangen
kann. (Es gab ja eine Zeit, da man eigentlich nur noch bei anderen
Religionen suchte.) Das Bewusstsein wächst wieder: Die Kirche ist
ein gro-ßer Träger spiritueller Erfahrung und gleichsam ein Baum,
in dem Vögel nisten kön-nen, auch wenn sie dann wieder wegfliegen
wollen – aber eben doch ein Ort, an dem man sich einmal niederlassen
kann für eine Weile. Was dagegen den Menschen sehr schwerfällt, ist
die Moral, die die Kirche verkündet. Darüber habe ich nachgedacht
– denke auch schon lange darüber nach –, und mir fällt immer mehr
auf, dass in unse-rer Zeit die Moral sich gleichsam in zwei Hälften
geteilt hat. Die gegenwärtige Gesell-schaft ist nicht einfach «moral-los»,
aber sie hat einen anderen Teil der Moral sozu-sagen «entdeckt» und
nimmt ihn in Anspruch, der vielleicht in unserer kirchlichen Verkündigung
in den letzten Jahrzehnten und auch schon länger nicht genügend zur
Sprache kam. Es sind die großen Themen «Friede», «Gewaltlosigkeit»,
«Gerechtig-keit für alle», «Sorge um die Armen», «Ehrfurcht vor der
Schöpfung». Das ist zu ei-nem Ensemble von Moral geworden, das gerade
als politische Kraft auch sehr mäch-tig ist und für viele eigentlich
den Ersatz oder die Nachfolge der Religion darstellt. An die Stelle
der Religion, die als Metaphysik und jenseitig gilt – und individualistisch
vielleicht – treten die großen moralischen Themen als das Eigentliche,
das dem Men-schen dann Würde gibt und ihn auch fordert. Das ist die
eine Seite, dass es also diese Moralität gibt, die auch junge Menschen
begeistert, die sich für Frieden einsetzen, für Gewaltlosigkeit, für
Gerechtigkeit, für die Armen, für die Schöpfung. Und es sind ja auch
wirklich große moralische Themen, die gerade auch der kirchlichen
Tradition zugehören. Die Instrumente, die man dafür anbietet, sind
dann oft sehr parteilich und nicht immer glaubwürdig, aber darauf
muss hier nicht eingegangen werden. Die großen Themen stehen im Raum.
Die andere Hälfte der Moral, die oft sehr kontrovers von der Politik
aufgegriffen wird, ist die Moral des Lebens. Dazu gehört der Einsatz
für das Leben von der Empfängnis bis zum Tod, das heißt seine Verteidigung
gegen die Abtreibung, gegen die Euthana-sie, gegen die Manipulation
und gegen die Selbstermächtigung des Menschen, über das Leben zu verfügen.
Häufig wird versucht, diese Eingriffe mit den scheinbar gro-ßen Zwecken
zu rechtfertigen, späteren Generationen damit dienen zu können, so-dass
auch dies, das Leben des Menschen selbst zu manipulieren und in die
Hand zu nehmen, wieder geradezu moralisch erscheint. Aber auf der
anderen Seite gibt es ja das Bewusstsein, dass das menschliche Leben
ein Geschenk ist, das unsere Ehrfurcht und unsere Liebe vom ersten
bis zum letzten Augenblick verlangt, auch für die Lei-denden, die
Behinderten und die Schwachen. Im Zusammenhang damit steht dann auch
die Moral von Ehe und Familie. Die Ehe wird sozusagen immer mehr marginali-siert.
Wir kennen ja das Beispiel aus einigen Ländern, wo eine Gesetzesänderung
vorgenommen wurde, durch die nun die Ehe nicht mehr definiert wird
als Verbin-dung zwischen Mann und Frau, sondern als eine Verbindung
zwischen Personen, womit natürlich die Grundidee zerstört ist und
die Gesellschaft von ihren Wurzeln her zu etwas ganz anderem wird.
Dass Sexualität, Eros und Ehe als Einswerden von Mann und Frau zueinander
gehören – «Sie werden ein Fleisch sein», sagt der Schöp-fungsbericht
– dieses Bewusstsein schwindet immer mehr; alle Arten von Verbin-dungen
erscheinen als ganz normal, wiederum als eine Art Moralität der Nicht-Diskrimination
und als eine Art von Freiheit, die dem Menschen geschuldet ist. Da-mit
ist natürlich die Unauflöslichkeit der Ehe fast zu einer utopischen
Idee geworden, die gerade auch bei vielen Persönlichkeiten, die wir
in der Öffentlichkeit sehen, de-mentiert erscheint. So zerbröckelt
auch die Familie in zunehmendem Maße. Natür-lich gibt es für das Problem,
dass die Geburtenrate so stark zurückgeht, vielerlei Gründe, sicher
spielt dabei aber auch eine entscheidende Rolle, dass man das Leben
für sich selber haben möchte, dass man der Zukunft wenig traut und
dass man eben die Familie als eine beständige Gemeinschaft, in der
dann auch die nächste Generati-on heranwachsen kann, kaum noch für
realisierbar hält.
In diesen Bereichen also stößt unsere Verkündigung auf ein gegenläufiges
Gesell-schaftsbewusstsein und sozusagen auf eine Art Gegenmoralität,
die sich auf einen Begriff der Freiheit als des Allein-selber-wählen-Könnens
und der Nicht-Diskrimination, also der Zulassung aller Arten von Möglichkeiten
stützt und sich da-mit auch selber für moralisch hält. Doch das andere
Bewusstsein ist ja nicht ausge-storben. Es ist da, und ich denke,
wir müssen uns darum mühen, die beiden Hälften der Moral wieder zusammenzubringen
und deutlich zu machen, dass sie untrennbar zueinander gehören. Nur
wenn das menschliche Leben von der Empfängnis bis zum Tod geachtet
wird, ist auch die Friedensethik möglich und glaubhaft; nur dann kann
die Gewaltlosigkeit ganzheitlich werden, nur dann nehmen wir die Schöpfung
wirk-lich an und nur dann kann es zu wahrer Gerechtigkeit kommen.
Ich denke, da haben wir eine ganz große Aufgabe vor uns: einerseits
Christentum nicht als bloßen Mora-lismus erscheinen zu lassen, sondern
als Gabe, in der sich uns die Liebe schenkt, die uns trägt und die
uns dann die Kraft des Sich-Verlierens gibt; und andererseits in diesem
großen Kontext der geschenkten Liebe dann auch zu den Konkretisationen
schreiten, deren Grundlage uns immer noch der Dekalog anbietet, den
wir mit Chris-tus, mit der Kirche in dieser Zeit weiterlesen und neu
lesen müssen.
Das waren also die zwei Themen, die ich glaubte, hinzufügen zu sollen
oder zu dür-fen. Danke für Ihre Nachsicht und für Ihre Geduld. Hoffen
wir, dass der Herr uns allen hilft auf unserem Weg!
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